Wo künftig Rubine geschliffen werden

Mit acht Stadtbahnen des Typs Tramlink erhält Aargau Verkehr dieses Jahr eine zusätzliche Fahrzeugflotte. Zwar werden diese mehrheitlich im neuen Depot Müsli unterhalten, besuchen aber für Revisionen und einzelne Instandsetzungen auch die Werkstatt Bremgarten.
Alles unter einem Dach

Seit 2019 wacht Robert Hauser, Standortleiter der Werkstatt Bremgarten, über das grosse Backsteingebäude neben dem Bahnhof Bremgarten. Im täglichen Betrieb der Bremgarten-Dietikon-Bahn werden die Züge nicht nur gereinigt und für ihren nächsten Einsatz vorbereitet. Das Rollmaterial wird hier regelmässig geprüft und auf dem neuesten technischen Stand gebracht. Das dafür zuständige Technik-Team der Werkstatt ergänzt sich aus unterschiedlichsten Berufsgruppen, vom Mechaniker, über Lackierer bis zum Automatiker. Zudem bildet Aargau Verkehr in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsverbund «login» zwei Polymechaniker aus.

Fahrzeugtechnik entwickelt sich weiter

«Technologisch werden die Fahrzeuge immer anspruchsvoller» sagt Robert Hauser und spielt damit auf die technologische Entwicklung der Fahrzeuge an, die auch innerhalb des Teams spürbar ist. Um die Sicherheit der Fahrzeuge zu gewährleisten, wird minutiös und nach strengen Vorgaben gearbeitet. Bestehende Mitarbeitende werden fortlaufend weitergebildet um die Kenntnisse im Bereich der Informatik und Elektronik abdecken zu können. Das ist gleichzeitig auch eine Herausforderung bei der Personalgewinnung, so Hauser: «Die Grundkomponenten sind oft gleich, aber die Eigenheiten jedes Fahrzeug sind sehr unterschiedlich.» Mit der neuen Tramlink-Flotte hält diese Entwicklung an.

Was die Tramlink-Flotte mit sich bringt

Wenn im Frühling 2022 das erste Tramlink-Fahrzeug bei Aargau Verkehr eintrifft, erntet Robert Hauser die Früchte seiner Arbeit. Wie fest er sich auf die Ablieferung der Fahrzeuge freue wollten wir wissen – «Extrem!» Als Mitglied der Projektgruppe ist er seit seinem Stellenantritt intensiv in die Beschaffung der neuen «Rubine» eingebunden. Dazu notwendig waren viele Arbeitsstunden und die Berücksichtigung unzähliger technischer Aspekte – von Perronhöhen, Kurvenradien, Bremsberechnungen bis zu den Auswirkungen auf die Werkstattinfrastruktur und die Personalplanung. Dazu kamen mehrere Reisen zum Hersteller Stadler nach Valencia, um an Sitzungen teilzunehmen und die Abnahmen von Teilkomponenten oder ganzen Wagenkästen zu begleiten. Auch sein Technik-Team besuchte Stadler Rail. An einer dreitägigen Schulung wurden Mitarbeitende im Bereich der Drehgestelle ausführlich instruiert. Im Sommer folgt die Schulung sämtlicher Komponenten des Fahrzeugs im eigenen Depot.

Umbau und Erweiterung der Werkstatt Bremgarten

Regelmässige Wartungs- und Servicearbeiten der Rubine werden im neuen Depot Müsli in Dietikon ausgeführt. Aufwändige Revisionen und Reparaturen, Instandsetzungen und technische Weiterentwicklungen hingegen übernimmt der Standort Bremgarten. Da die Tramlink-Fahrzeuge rund 7 Meter länger sind als die bestehende Flotte der Bremgarten-Dietikon-Bahn, wurde die Infrastruktur erweitert. Zwei Unterhaltsgleise und die Hocharbeitsbühne wurden, auch durch kollegiale Hilfe des Werkstatt-Standorts Schöftland, verlängert. Dank einer neuen Drehgestell-Hebeanlage arbeiten die Mitarbeitenden nun ergonomischer und effizienter, da bisherige Durchlaufzeiten stark verringert werden. Im Laufe des Jahres folgen fahrzeugspezifische Anpassungen im Bereich der bestehenden Unterflurdrehbank.

Während ein Ingenieurbüro die Planungsarbeiten abnahm, koordinierte das Team von Robert Hauser die Bauarbeiten und packte oft selber mit an. Unterstützt wurden sie dabei von weiteren technischen Abteilungen von Aargau Verkehr und den Kolleginnen und Kollegen der Werkstatt Schöftland.

Robert Hauser

Der aufgerüstete Werkstatt-Bereich des Depot Bremgarten

Techniker bei der Arbeit in einem Diamant der BDB

Vollautomatische Waschanlage im Depot Bremgarten

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